Design Thinking ist ein iterativer, menschenzentrierter Ansatz zur Problemlösung, der darauf abzielt, innovative Lösungen zu entwickeln, indem man die Bedürfnisse der Nutzer tiefgehend versteht. Um das Beispiel der Mobilität in einer Zukunft ohne Autos und aktuelle Technologien zu konkretisieren, kann Design Thinking in mehreren Schritten angewendet werden:
Empathie (aufbauen)
Der erste Schritt besteht darin, die Nutzer und ihre Bedürfnisse in der zukünftigen Welt zu verstehen. In diesem Szenario könnte man sich vorstellen:
Nutzergruppen
Bewohner dicht besiedelter urbaner Gebiete, die kein Auto mehr nutzen können.
Bedürfnisse
Sich schnell, sicher und effizient in der Stadt bewegen, mit minimalem Energieverbrauch und ohne Umweltbelastung.
Kontext
Enge Stadtstrukturen, hohe Bevölkerungsdichte, keine fossilen Brennstoffe, möglicherweise eingeschränkter physischer Raum.
Problemdefinition
Nach dem Verständnis der Bedürfnisse formulieren wir eine klare Problemstellung:
Problemstatement: "Wie können wir es den Bewohnern dicht besiedelter urbaner Gebiete in einer autofreien Zukunft ermöglichen, sich schnell, sicher und umweltfreundlich fortzubewegen?"
Diese Definition ist bewusst offen gehalten, um Raum für kreative Lösungen zu lassen.
Ideenfindung (Ideation)
In dieser Phase geht es darum, möglichst viele Ideen zu generieren, die auf die Problemstellung reagieren. Dabei wird bewusst versucht, sich von bestehenden Konzepten wie dem Auto zu lösen.
Mögliche Ideen
Modulares Transportsystem: Eine Art „Schienen-Netzwerk“ über der Stadt, in dem modulare, schwebende Kapseln fahren, die sich automatisch den Passagieren anpassen und sie direkt zu ihren Zielen bringen.
Gemeinschaftliche Transporträume: Öffentliche, flexible Transporträume, die sich je nach Bedarf der Nutzer verändern. Zum Beispiel könnte ein Raum tagsüber als Büro, abends als Transportmittel genutzt werden.
Wandelbare Kleidung: Entwicklung von Kleidung, die mit einem persönlichen Antriebssystem ausgestattet ist, sodass Menschen „fliegen“ oder „gleiten“ können, ähnlich wie ein Hoverboard.
Unterirdische Netzwerke: Ein System von unterirdischen Tunneln, durch die sich Menschen auf Förderbändern oder in pneumatischen Röhren bewegen können, ähnlich einem unterirdischen Transportsystem.
Prototyping
Hier würden wir einige der vielversprechendsten Ideen nehmen und sie in einfachen Prototypen umsetzen. Diese Prototypen könnten physische Modelle, digitale Simulationen oder auch einfache Storyboards sein, die zeigen, wie das System funktionieren könnte.
Beispielsweise könnte man ein Modell des modularen Transportsystems bauen, um zu testen, wie die Kapseln auf Schienen gelenkt werden, wie sie sich an unterschiedliche Passagierbedürfnisse anpassen und wie sie sich in das Stadtbild integrieren könnten.
Testen
Die Prototypen würden dann mit potenziellen Nutzern getestet, um zu sehen, wie sie auf die Ideen reagieren, welche Probleme auftreten und welche Aspekte verbessert werden können. Das Feedback der Nutzer fließt in die Überarbeitung der Ideen ein.
Zum Beispiel könnte der Test ergeben, dass das modulare Transportsystem in der Theorie gut funktioniert, aber Probleme bei der Anpassung an unterschiedliche Wetterbedingungen hat. Basierend auf diesem Feedback könnte das System weiterentwickelt werden, um Wetterresistenz und Komfort zu gewährleisten.
Iteration
Design Thinking ist ein iterativer Prozess, was bedeutet, dass nach dem Testen der Prototypen die Schritte der Ideation und des Prototyping wiederholt werden können, um die Lösungen zu verfeinern. Man könnte weitere Tests durchführen, neue Ideen einbringen oder bestehende Ideen verbessern, bis eine funktionale, nutzerzentrierte Lösung entsteht.
Erkenntnisse
Durch den Design Thinking Ansatz entwickelt man eine Lösung für die Mobilität in einer zukünftigen Welt ohne Autos, die nicht nur kreativ und innovativ ist, sondern auch tief in den Bedürfnissen und Herausforderungen der Nutzer verwurzelt ist. Der Prozess fördert iterative Verbesserung und stellt sicher, dass die entwickelten Lösungen sowohl funktional als auch ansprechend für die Nutzer sind.